Kieselsäure

In der Natur findet man Kieselsäure in Kieselalgen und im Schachtelhalm. Sie zählt zu den anorganischen Gelbildnern. Als Kieselsäuren werden die Sauerstoffsäuren des Siliziums bezeichnet. Bedingt durch die Herstellungsprozesse entstehen unterschiedliche Kieselsäurepulver. Sie unterscheiden sich in ihrer Teilchengröße, ihrem Aussehen und in ihrer Wirkung. Die eine, ein gräuliches Pulver mit höherer Teilchengröße, trägt die INCI-Bezeichung »Hydrated Silica«. Bei dieser Kieselsäure stehen neben der Gelbildung die abrasiven Eigenschaften im Vordergrund. Hydrated Silica wird im kosmetischen Bereich vorwiegend in Zahnpasten als Verdickungsmittel und Abrasiv eingesetzt.

Die andere trägt die INCI-Bezeichung »Silica«. Es handelt sich hier um eine Kieselsäure mit kleiner Teilchengröße und hohem Wasserbindevermögen. Dieses reinweiße Pulver ist voluminös, sehr fein und sehr leicht. Es fühlt sich auf der Haut stumpf an. Silica bildet in Wasser stabile Gele sowie mit Ölen und Fetten klare Ölgele. Silica kann bis zu 40 Prozent Wasser absorbieren, ohne seine Rieselfähigkeit zu verlieren. In Konzentrationen von 0,5 bis 1 Prozent verbessert es die Fließfähigkeit von Puder. Gibt man ca. 2 bis 3 Prozent Silica in Schüttelmixturen mit Feststoffanteil (z. B. Pigmente), verringert es die Sedimentationsgeschwindigkeit der Feststoffpartikel. Kieselsäurehaltige Zubereitungen sind temperaturbeständig, nicht klebrig und wenig anfällig für Mikroorganismen.

Höhere Konzentrationen in kosmetischen Formulierungen wirken leicht austrocknend und erzeugen ein stumpfes, raues Gefühl auf der Haut. Silica staubt sehr stark. Achten Sie darauf, dass Sie die feinen Staubpartikel nicht einatmen. Kieselsäure ist zwar nicht giftig, aber in der Nase sehr unangenehm. Schließen Sie vorher Fenster und Türen, vermeiden Sie Luftzug und tragen Sie ggf. eine Atemschutzmaske. Waschen Sie sich anschließend die Hände, damit anhaftende Partikel nicht versehentlich in die Augen gelangen. Kieselsäure wird manchmal mit Kieselerde verwechselt. Sie sind nicht identisch. Achten Sie beim Kauf auf die genaue Bezeichnung und fragen Sie ggf. Ihren Händler. Kieselerde bildet keine Gele, sie ist eher für Gesichtsmasken geeignet.

Rezept mit Kieselsäure

Badepulver Champagnerbad

Kieselsäure

Silica

Gelbildner für wässrige Gele und für Ölgele, Rieselhilfe

wasserlöslich und öllöslich

Für klare Zahnputzgelees, Ölgel, Deodorant, als Rieselhilfe für Fuß- und Körperpuder sowie Milchbäder, zur Stabilisierung von W/O-Emulsionen

Für wässrige Gele: In kaltes oder warmes Wasser einrühren; für Ölegele in kaltest oder warmes/heißes Öl einrühren

Je nach gewünschter Konsistenz 5-10 %

   

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