Der häufigste Beweggrund Kosmetik selbst herzustellen ist, konservierungsmittelfreie Cremes verwenden zu wollen. Das ist durchaus verständlich aber eine wirklich gute Entscheidung ist es nicht. Warum? Ein typisches Beispiel, das Sie sicher kennen, ist selbst gemachte Mayonnaise. Diese würden Sie sicherlich nicht mehrere Wochen aufbewahren, sondern so schnell wie möglich aufbrauchen. Denn Sie wissen, Mayonnaise verdirbt schnell. Ähnlich verhält es sich bei selbst hergestellten Hautcremes. Auch diese verderben rasch, wenn sie nicht konserviert werden. Der Schaden, der durch verdorbene Cremes auf der Haut entsteht, ist ungleich größer, als der Einsatz eines Konservierungsstoffes. Die Verursacher für den Verderb sind Bakerien, Pilze und Hefen. Kosmetikprodukte sind für diese Lebewesen ein reich gedeckter Tisch. Sie finden dort alles, was sie zum Überleben brauchen – leicht abbaubare organische Stoffe, Wasser und einen leicht sauren pH-Wert. Zudem besitzen sie die Fähigkeit, sich rasend schnell zu vermehren. Dabei scheiden sie teilweise toxische (giftige, gesundheitsschädliche) Stoffwechselprodukte aus, die allergische Reaktionen und Hautentzündungen auslösen können.
Selbst gemachte Cremes werden immer eine gewisse Keimbelastung aufweisen, weil weder die Rohstoffe noch die Küche steril sind. Das ist auch gar nicht schlimm, denn unsere Haut kommt in der Regel damit ganz gut zurecht. Sie besitzt einen eigenen Schutzmechanismus, der schädliche Keime abwehrt. Mit einer zu hohen Keimbelastung kann die hauteigene Bakterienflora jedoch schnell überfordert werden.